Schneekönigin #frapalymo No. 4

Aus dem Raureif
ihrer Augen
Blitze

Längst im inneren
Eis erstarrtes
Lächeln

Die kalte Schulter
steht ihr
gut

wirft Schaudern wie
Hagelkörner auf
Warmgefühltes

Bis irgendwann mit
gläsern tönendem
Knirschen

irgendwo ein Herz
im Frost
zerbricht

Impuls: „schreibt ein kaltes gedicht“

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Oben.Unten #frapalymo No. 3

Dieser hohe Himmel
Flugzeuge kratzen das Blau
im Licht nur zu sehen
und vergänglich

Geerdet windet sich der
Asphalt unter meinen Füßen
Ein Streifen Grün
wehrt sich am Rande.

Impuls: „schreibt ein gedicht in zwei strophen und bringt folgende wörter unter: licht / asphalt / streifen / grün“.

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Beides #frapalymo No. 31

Warum
ausgerechnet
er?
Kann er doch
nicht einmal
mit Schönheit
glänzen.
Und doch ist er
mir nahe.
Sein Reich sind
die Wiesen die
Auen auch wo
er mittags
hinter schattigen
Hecken ruht –
seine Herden der
Trägheit des
Sonnentages
überlassen
Doch in der
blauen Stunde
bringt er dem
Holunderreis die
Flötentöne bei
Die brodelnde
Weise lässt seine
Bocksbeine tanzen

Impuls: „geerdete götter“

Ich entschied mich, das fiel mir nicht schwer, für Pan.

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Kurz vor Ultimo #frapalymo No. 30

Nun blättert schon der Mai die letzten Seiten.
Uns schien er heuer eher wie April.
Fast so, als wenn er nicht entscheiden will,
das Tor zu öffnen und den Sommer einzuläuten.

Impuls: „vier verse für den mai“

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Lethe #frapalymo No. 29

„Zeit, sagt man, ist Lethe…“ Thomas Mann, Der Zauberberg

Großmutters
Mantra von
verflossenen Zeiten
verlorenen Menschen
vergangenen Dingen
wird kürzer
Jahr um Jahr
Von den
ewig gleichen
Strophen lösen
sich immer mehr
tropfen hinab
speisen Lethe
treiben davon

Ach
wären es nur jene
welche schmerzen
Das könnte
versöhnen mit
diesen späten
Tagen

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