vom tage

wort
für wort
kroch die schlange
wachsend zu sätzen
zu texten durch
den tag
barst schließlich
in schierer bedeutung
was blieb war die
leere einer
verlassenen
haut

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haltestelle [abends]

lichter wandern
über hauswände
zerhackt von den
schatten der
straßenbäume
andere zerfließen
in kalten pfützen
kälte kriecht näher
herauf von den füßen
greift sie nach
den glanzlosen
körpern der
wartenden

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zwischenbericht

draußen ward es wieder dunkel
im hof die linden zittern kahl
grau verstellt der blick ins all
ich ahne nur das sterngefunkel

das jahr hat grade erst begonnen
was es uns bringt, scheint noch nicht klar
bedenk ich, wie das alte war
scheint meine zuversicht verronnen

was soll ich wünschen, was erhoffen
was kann ich selber tun dabei?
hör ich der außenwelt geschrei
ist wohl der ausgang völlig offen

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beginn

das bild
lächelt ganz frisch
noch und ungesehen
aus dem neuen
kalenderblatt
erstes einer stafette
von zwölfen die
getauft im ewig
gleichen reigen
nummeriert und beziffert
dennoch gänzlich
unbeschrieben
das jahr stellt
die tinte bereit
ich greife zur
feder

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220 #31×11

20

stille!
die welt
soll leiser werden
dass man das wesentliche
hört

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