wie watte

weich
wie geschmolzenes
zerlaufen die
gedanken verlaufen
ins nirgendwo
verlaufen sich
im irgendwo
geben sie
auf

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beim betrachten einer knospe

was
so ein blatt
wohl fühlt
noch ganz fein
ineinander gefaltet
in der braunen
lackhülle seiner
knospe geschützt
vor allzu kaltem
und grellem
woher weiß es
dass es zeit ist
auf zu brechen
stark genug zu
bestehen in
der welt

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resumée

wollte
schöpfen aus
dem tag
mir etwas für
die nacht
senkte den
krug unzählbar
oft fand ihn
doch leer
beim heben
muss wohl nun
dem schlaf
vertrauen
dass er bleibt
bis morgen früh
und mir lässt
genug kraft
gedachtes auch
zu tun

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cui bono?

das licht tanzt auf dem
schmalen docht der kerze
die hier brennt
es streckt sich so als
obs allein die welt
erwärmen könnt

wie ich es seh so wärmt
es nicht die welt
und doch mein herz
in die gedanken schießt
abrupt mir da ein
großer schmerz

was wenn auch ich nur denk
ich könnte was bewegen
in der zeit
und meine energie verflöge
wie der kerze
flamme weit?

nun hoffe ich dann dass
ich wärmt ein herz
nur wenigstens
so bliebe ich berechtigt
doch zu dieser
existenz…

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senryū No. 108

hinter meiner stirn
die druckwelle des urknalls
gefrorener schmerz

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