Auf See

– Dritter Eintrag –

Das Tau liegt
In der Faust
Halte es fest zieh
Spann das Segel

Der Wind tobt
Wehrt sich stellt
Sich gegen dich
Will dich umwerfen
Rüttelt an der Takelage

Das Tau bäumt sich auf
Halte es fest lass es
Nicht durch die Hände gleiten

Dreh die Segel
Fang den Wind ein
Nutze seine Kraft
Er wird dich
Vorwärts bringen

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Auf See

– Zweiter Eintrag –

Verloren auf dem
Meer der Sehnsucht
Mein steuerloses Schiff
wie Treibgut von den
Wellen auf und ab geworfen

Nah an der Küste
Wähnte ich mich
So ich noch Land sah
Ein trügerisches Bild

Wenn ich dann
Land erreichte
Wollte ich bleiben
Und war doch
Nicht zu Haus

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Frage an Nordseeurlauber

Wie ist es denn im Watt?
Ob da die Muscheln piken?
Ob da die Möwen quieken?
Ob da die Flunder wartet
Auf ein Wunder?
Ob vielleicht ein Seebär
Sehnsucht hat?

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Auf See

Alle Segel gerefft
Alle Taue aufgeschossen
Die Planken wundgescheuert

Der Wind hält den Atem an
Die hohe Wölbung des Himmels
Blank gefegt
Der gleißende Spiegel der See
Aufpoliert
Stöhnend wirft die Sonne ihren
Strahlenkranz zu Boden
Lustlos streckt der Schoner seine
Nackten Finger in den Himmel

Dann reißt der Spiegel
Mit hartem Geräusch
Und schleudert den
Delphin in die Leere

Sekunden nur
Später wischt die
Flaute den Spiegel
Wieder blank

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