vom wege

die
sträucher sprechen
spätzisch
komme ich ihnen
zu nahe
verstummen ihre
fluffigen stimmen
und stieben eilig
auseinander

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haiku No. 461

rückkehr des frostes
magnolienblüten brauchen
jetzt warme mäntel

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lungenkraut

wie schnell
sie zu erschüttern ist
reicht doch ein
kleiner wind sie
zittern zu lassen
fragiles wesen
einer ballerina gleich
die ansetzt zur pirouette
ihre blätter streckend
ein wenig über den
trockenblättrigen grund
ein fragiles rührmichnichtan
zart errötend in
ihrer jugend entfaltung
wird sie stärker
mit jedem tag
dunkelt die erfahrung
ins blaue changierend
sie bleibt schön in
der veränderung zeigend
wo sie ist auf
ihrer lebensreise
wie ein in weishheit
gealterter mensch

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tschüß, märz!

so lässt du also von uns ab
was wird uns von dir bleiben?
weiß gar nicht was zu schreiben
gar alles zu erinnern gab

du bist der lenz. du löstest ab
des winters frostig treiben
nun lässt du also von uns ab
was wird uns von dir bleiben?

was es mit dir nicht alles gab:
der regen netzte scheiben
wollt sich die sonne zeigen
gabs sturm und hagel nicht zu knapp
so lässt du also von uns ab

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wegrandschönheit

die schönheit
der mahonienblüte
sang ein dichter
je davon?
davon, wie
aufwärts steigend
die blassgrünen
perlentrauben zu
strahlend gelben
blütenbüschelchen
sich wandeln
dieses gelb
sagt doch
sang je ein dichter
von diesem gelb?

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