hör nur!

wie die krähenbäume lärmen
wenn die amsel singt am morgen
noch bevor die sonnenstrahlen
lugen über vorstadtdächer

wenn die amsel singt am morgen
so als wollte sie verkünden
in der welt des frühlings nahen
freude in die herzen säen

so als wollte sie verkünden
herold eines ewigen kreislaufs
all die neuen jahreszeiten
im vergehen und im werden

herold eines ewigen kreislaufs
singt die amsel neue hoffnung
langsam wird ihr lied nun lauter
im lärmen all der krähenbäume

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lichtblick

dieser hauch
von dämmerung
heute auf dem
weg heimwärts
merklich anders
als die nachtwege
der letzten wochen
für jene die dem
taglicht entzogen
in den labyrinthen
der geschäftigkeit
ein hoffnungsschimmer
die sonne bald mit
eigenen augen zu
sehen

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flüchtige begegnung

heute
stellte ein
wilder wind sich
mir entgegen
fragte nach seinem
großen bruder
der hier letztens
durchgekommen
sein müsste
die worte
meiner antwort
entriss er mir im
weiterziehen

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vorbei

die weißen flocken
die still sich niederließen
auf grauen wegen
sie vergingen viel zu schnell
flüchtig wie manch kleines glück

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schluss jetzt

ach rauer wind, nun ist es gut
getobt hast du. jetzt ziehe weiter
sehn mich nach himmeln, welche heiter
und hab genug von deiner wut

an allem rüttelst du mit macht
die wolken schiebst du wie kulissen
lässt uns schon lang die sonne missen
verdunkelst unsrer welten pracht

benimmst dich wie ein junger spund
und türmst die wasser an den küsten
willst wohl mit großer tat dich brüsten
gibst doch zu ehrfurcht uns nicht grund

ach rauer wind, nimm deine wut
geh, tob dich aus an andern orten
und traue ruhig meinen worten:
kehrst sanft du wieder, ist es gut

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