haiku No. 389

kleine geschichten
morst der regen ans fenster
wegweiser zum traum

© 2020, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

winterabend

der abend zieht herüber
gießt auf uns dunkelheit
einsam flaniert die venus
kein stern blinkt weit und breit

es ist die zeit des wandels
vom tage hin zur nacht
des mondes mildes silber
spiegelt der sonne macht

die ist schon lang versunken
hinter dem horizont
vom all weht her die kälte
die keinen nun verschont

wohl dem der eine stube
sein eigen nennen kann
darin ein kleines licht auch
er wärme sich daran

noch besser wenn zum wärmen
er einen liebsten hielt
so dass er mit der liebe
auch seine sehnsucht stillt

und wenn am nächsten morgen
das licht des tags ihn weckt
mag er sich freun am raureif
der alle dächer deckt

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kerzenflamme

sie tanzt auf spitze
mit den schatten an der wand
sich selbst verzehrend

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nachtgedanken eines misanthropen

ach könnt ich doch spazieren gehen auf dem mond!
mich störte niemals jemand, weil dort niemand wohnt
kein mensch wollte noch etwas von mir wissen
und ich, ich müsste niemals andere grüßen
das wär doch mal ein leben das sich wirklich lohnt.

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……………………..voller mond……….

wie eine
warmherzige
amme das gesicht
über der wiege neigt
einen beruhigenden singsang
mit den lippen formend | schau
hinauf | so scheint uns der
runde mond | vielleicht
ist es genau das was
mich geborgenheit
fühlen lässt

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