vom schlaf

wie der
durst nach
dem ende im
schlaf schließlich
sich erfüllt
tauchen in
den dunklen
born der das licht
deines blickes
bricht in träume
das wissen
wieder aufzutauchen
als senkblei oder
tragende planke

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

sonntagabend

der hof
leert sich
es verwaisen
die bänke da
sonntagabendrituale
von den eltern
ausgerufen die kinder
nach hause lotsten
wild rufend tippen
die mauersegler
den himmel an

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an den mond

lieber mond, ich sah mit sorgen
du verdünnst dich nacht für nacht
habe gedanken mir gemacht
ob ich noch sehen kann dich morgen

als du heute früh versunken
schienst du dünn und blass und stille
entbehrte doch die nacht der kühle
sag: hast du genug getrunken?

oder schlug dir eine grippe
gar ein ärger auf den magen?
schrumpfst du weiter, muss ich sagen,
morgen bist du ein gerippe

lieber mond, du solltest wissen
wenn ich schlaflos nachts mich quäle
und dann endlos sterne zähle
will ich dich dabei nicht missen

also sei einsichtig, du
iss recht viel und nimm fix zu!

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abend

schwüle liegt
auf meiner haut
bremst alles bewegen
dunkelt jeden sinn
herzschlag als
konstante

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später heimweg

durch
die nacht ist
der weg anders
die selbst
verständlichkeiten
geschäftiger tage
weichen den blicken
in bodenloses
schwarz durchbrochen
von lichtkreise
werfenden laternen
wärmen nicht in
der schneidenden
kühle ist doch nur
ein grund zu
frösteln

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