zerstört

wie ein reif
um die brust
wie ein viel
zu enges hemd
das schlecht
atmen lässt
jeden seufzer
drückt der
schmerz wie
dolchstiche
zerfleischt
die innere
mitte

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verschossen

zielsicher
daneben
sternbild schütze [ha!]
braucht ich
den bogen besser
zur musik
einen pfeil
ins ziel zu
lenken fehlt mir
die ahnung wo
es zu finden
ist

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haiku No. 298

keinen schatten
wirft der stab der sonnenuhr
die zeit kümmerts nicht

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eine schnecke

sie war rausgekrochen
aus ihrem refugium
reckte die fühler
äugelnd ins licht
ihr fuß saugte sie vorwälrts
langsam und stetig
worauf sie wohl traf
sie wusste es nicht

immer weiter kroch sie
über untergründe
die fühlten sich nicht
immer angenehm an
überwand stämme, mauern
steine und kanten
sie fühlte sich frei
und sie kam gut voran

bis sie etwas berührte
mit den äugelnden fühlern
und sie spürte tief innen
berührt‘ es auch sie
da kroch sie wieder rückwärts
in ihr winziges häuschen
ganz nach hinten ins enge
denn dort fand man sie nie

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wie ich es sah

wie sie
dich verteidigt
wie sie
sich groß macht
wie sie
um sich schaut
das kenne
ich sonst
von müttern
sie meint
es ernst

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