erläuterung

wie unzufrieden war der märz
ihn drückten eifersucht und neid
beherrschte doch die ganze zeit
ein einzger wunsch sein kleines herz

ein einzger wunsch, der blieb nicht still
schrie aus vorfrühlingslangeweil
er hatt es satt. träumte derweil
er wäre lieber wie april

und wie april verquirlte er
sämtliche wetter dick zu brei
schnitt den in stücke dann entzwei
warf wie konfetti sie umher

nun gibts konfetti tag für tag
von regen, sonnenschein und wind
so kommts, dass wir gespannt nun sind
was der april uns bringen mag

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licht

hast du gemerkt | wie es sich
wandelt | farben fließen ein |
greifen räume die grau
überwinterten | sprengen risse
in innenwesen | führen
schneckenhausgedanken
gassi

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vorbote des sommers

mein erster mohn des jahres
verblühte nicht im felde
er stand in einer vase
in meiner warmen stube

verblühte nicht im felde
am ende dieses winters
in meiner warmen stube
hisste er seine segel

am ende dieses winters
gestützt von starken zweigen
hisste er seine segel
aus feurig roten blättern

gestützt von starken zweigen
stand er in einer vase
aus feurig roten blättern
mein erster mohn des jahres

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suche

mein blick
äugelt durchs
vorjährige gras
barfuß fröstelnd
auf der suche nach
zeichen dass
es sich bald
ändern wird

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seufzer

ach
dass an schlanken
dünnen zweigen
sich bald gelbe
blüten zeigen
wenn
dicke graue
wolkendecken
der warmen sonne
strahl verdecken
was
bereitet uns
dann wonnen?
hunderte
forsythiensonnen

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