mondsuche

siehst du den mond?
versilbert die nacht
doch seh ichs nicht
das hat gemacht
das wetter das
mit dickem grau
ihn abgedeckt
warum ist er bloß
so versteckt?
gerade heut
ist er fast rund
wirkt mopsfidel
und urgesund
zumindest denke
ich mir das
er zeigts ja nicht
das ist kein spaß
ich seh ihn nicht
schaut er dich an?
das tröstet mich
so dass ich dann
ganz ruhig schlafen
gehen kann

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abendreim

der mond liegt
heut gebettet
auf einem wölkchenvlies
als sollte
dies ihn wärmen
der nachtfrost ist doch fies!
noch reicht nicht
tages wärme
die die sonne hinterließ
die dämmrung
läßt schon frieren
streut raureif auf die wies
den dann der
mond versilbert
aus seinem wolkenvlies
wenn wir längst
warm gebettet
schlafen und träumen süß

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fundbüro

verlorene gedanken
nie mehr zu ende gedacht
verlorene träume
nicht nur vom ende der nacht
erfrorene gefühle
werden hier wieder warm
verlorene freunde
manche kamen im schwarm
verlorene seelen
finden täglich sich ein
irgendwo zwischen ihnen
muss auch meine wohl sein
das verlorene zu ordnen
saugt die kräfte mir aus
was hier landet holt selten
jemand wieder heraus
ich frage mich ob denn
niemand all das vermisst
und ich weiß es doch längst:
die menschheit vergisst…

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kleiner abriss

da leben zwei seit vielen jahren
gemeinsam nebeneinander her
wie es begann erinnern beide
wie es bis hier kam, doch längst nicht mehr

es schien doch eben erst gewesen
als sie sich trafen jung und leicht
und wann gab es nur jenen kippunkt
wenn das gefühl des schwebens weicht?

sie kennrn an sich alle macken
längst stört was damals amüsant
manchmal erhellt sie ein erinnern
was einst man an einander fand

ertragen stoisch beider leben
beinah wie ochsen unterm joch
halten sich für stark verbunden
wähnen sich glücklich, leiden doch

sie liefen ja nicht auseinader
gewohnheit ist ein starkes band
nur manchmal missen sie die liebe
die einst still unbemerkt verschwand

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eines tages

eines tages
wirst du mich
treffen
vielleicht
zeigst du dich
mir sofort
vielleicht aber
wartest du
im verborgenen
schaust und
wägst ab
eines tages
wirst du mich
fällen wie
einen alten baum
dann wird nicht
das leben enden
nur mein sein
und meiner
gedanken
faden

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