relikt

dein blick
ich spüre ihn noch
ernst war er
suchte griff und halt
zwang mein wollen
in die knie
schrumpfte mein sein
raubte mich mir
nicht ohne spuren
dein blick
alb dunkler stunden
ich spüre ihn noch
lange

© 2022, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

beunruhigt #stalywo No. 6.1

wie ich den lauf der welt mir so beseh
beschwert ein riesenstein mir die gedanken
ein tanz auf dem vulkan scheints mir. und jäh
kann alles kippen, spür ja längst das wanken
die kalte schlange angst hängt mir am großen zeh
und ich beginne schon an ihrem gift zu kranken
bewohnte ich doch nur ein eignes schneckenhaus
ich schlösse zweimal ab und schaute nie mehr raus

das ist ein zweiter beitrag zum impuls angst beim #stalywo

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eskorte #stalywo No. 6

nach dem schlag
überraschend
zu fall gebracht
berappelt und genesen
zielte die frage
nach dem warum
ins leere
immer wieder die bilder
vom fall, beinahe flug
bis zum aufprall der
die zeit anhielt
wie er verschwand im
dunkel der gasse
die frage nach dem warum
nicht abzuschütteln
redet jetzt stets
unaufhörlich abends
beim gang durch die
dunkelnden straßen
und füttert die angst
treue begleiterin

das ist mein beitrag zum impuls angst beim #stalywo

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ballade von der sehnsucht #stalywo No. 2

sie saß dort oft und sah hinaus
wohin sie selten ging
sie schaute nach dem einen aus
an dem ihr blick dann hing

er kam stets zu der gleichen zeit
auf ihn war schon verlass!
er grüßte sie und lachte breit
dass sie sich fast vergaß

sie liebte diesen augenblick
der sie zum träumen brachte
die klingel holte sie zurück
draußen stand er und lachte

er lud sie auf nen kaffee ein
nur so, ganz unverbindlich
sie war gemeint! konnte das sein?
sie überlegte gründlich…

sie sah ihn an und sagte nein
innerlich tief zerrissen
und bildete sich sofort ein
sie würd ihn schon vermissen

sie sah hinaus. er kam nicht mehr
sein lachen schien verschollen
sie zagte oft, hätte doch sehr
immer verliebt sein wollen

dieses gefühl war wie ein ort
der sie ganz warm umhauste
doch nähe war nicht nur ein wort
vor dem sie sich sehr grauste

so saß sie da und sah hinaus
bis an des lebens ende
die sehnsucht wohnte mit im haus
und rieb sich oft die hände

das ist mein beitrag zum impuls sehnsucht beim #stalywo

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bestandsaufnahme

übermächtig
der wunsch
einfach stehen
zu bleiben
wo die wege
überallhin
führen und doch
im nichts enden
im keller der
erinnerungen
stapeln sich
alte irrtümer
meinen füßen im
brackigen spülsaum
dieses lebens
wachsen häute
aus eis

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