abschluss #lyrimo no. 13

knisternd
schwärzt die flamme
erinnerungen
krümmt sie
zerfrisst
worte die einst
wichtig schienen
verdunkelt dieses
fotolächeln bis
zum erlöschen
verkohlt bedeutung
von der flamme ein
letztes mal angehoben
zum kurzen höhenflug
sie schaut ins feuer
erinnert purpurne
sommerabende die
längst klein wurden
verloren in der zeit
wird schauen bis
die glut verlischt
diese gabe sich
zu wärmen während
ihr leben einen
neuen weg findet

impuls: „Schnippselgedicht“

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november-haiku #lyrimo no. 12

kahle baumfinger
stochern im nebligen grau
ach! ein krähenruf

impuls: „November Haiku“

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début #lyrimo no. 11

reckt sich
und dehnt zum
bogen ihren leib
spürt ihren
herzschlag
als sie die
breiten bänder
flicht um ihre
knöchel fest
beinahe andächtig
spürt ihren
herzschlag als
sie am rand
noch einmal
atmet schon den
takt aufnehmend
strafft sich in
anmut die füße
tragen sie hinaus
wirbeln durch
die klänge
und die welt
gehört jetzt
ganz ihr

impuls: „Medientransfer Musik“

musik: Edvard Grieg, Lyric Pieces, op. 12, Book 1, No. 2 Waltz

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beschreibung #lyrimo no. 10

am fenster sitzt sie still
ihr blick nach draußen weit
als ob sie ankern will
laut schreit die einsamkeit

ihr blick nach draußen weit
wie ist die welt doch fremd
laut schreit die einsamkeit
das leben abgeklemmt

wie ist die welt doch fremd
alles scheint freudlos lau
das leben abgeklemmt
gefühle tragen grau

alles scheint freudlos lau
die freude macht sich rar
gefühle tragen grau
erinnern wies mal war

die freude macht sich rar
bleierne schwere drückt
erinnern wies mal war
ganz klein, der welt entrückt

bleierne schwere drückt
als ob sie ankern will
ganz klein, der welt entrückt
sitzt sie am fenster still

impuls: „Pantun“

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na und? #lyrimo no. 9

verträumt sei sie
sagten die alten
verträumt so
dass sie verkenne
was wichtig sei
verträumt
fragte sie
was ist schlecht daran
sich in träumen ein
wenig zu verlaufen?
mit ihr die phantasie
die dort wuchs wo
die wichtigkeit sie
nicht beschnitt
auf wegen die
die richtigkeit
nicht plante
sich verträumen war
ihr hort und nahrung
sie sei verträumt
sagten die alten
na und?
immerhin hatte sie
noch träume

impuls: „ver- / Ver-„

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