nachtreim

dunkel ist es längst geworden
der himmel warf noch mal mit schnee
er trägt dabei den dicken vorhang
so dass ich keine sterne seh

aus den mauerscharten scheinen
lichter, die sehr weit zu sehen
manche bläulich, nervös flackernd
andre leuchten warm und schön

auch in meiner stube tanzen
kerzenflämmchen sehr adrett
wenn sie langsam dann verlöschen
wird es zeit, ich geh zu bett

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stürmischer abend

in den gassen
ist ein toben
kehrt das unterste
nach oben
heult an ecken
zerrt am bäumen
dunkle vorlage
zum träumen
wer nich raus muss
der bleibt drinnen
sieht am fenster
regen rinnen
bei heißem tee und
flackernder kerze
wärmequell für leib
und herze

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abendhimmel

in der
milchpfütze
in rückenlage
sichelt der mond
woher er wohl
seine milch bezieht?
sternbild milchkuh
sternbild ziege
oder haferkorn?
mit drei tropfen öl
oder honig vielleicht
dass sie sein silber
zu zartem glanz poliere?
hält sie ihn warm?
ach
was sind das für
gedanken
als ob er drüber
nicht erhaben wäre
was wüsste er denn
zu sagen über die wärme
meines duschwassers…
er badet
rücklings sichelnd
und ich schaue
zu ihm
auf

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also wirklich!

frag
doch den mond
wie er es macht
sich einfach zu verschlanken
und
w a r u m    w i r d
e r    w i e d e r    f e t t ?
für die antwort lass ich danken

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abschluss

der tag
beschwerte mich
nun lehne ich mich
in den abend
weit hinaus
haltlos weit
einen traum
zu treffen

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