bitte

komm, nacht, zeig
mir die kalte schulter
schon lang zerfließen
mir die träume
ich werde meine tür
einen spalt offen lassen
dass du, morpheus
zu mir findest

© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

freitag

am abend
der woche
sitzt da schüchtern
ein bedürfnis
nach alleinsein
ruhe und stille
und wartet auf mich
dann
in der dämmerung
tanzt noch immer
der tinnitus
polonaise durch
alle gänge

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abendreim

der mond verschleiert sein gesicht
mal seh ich nase, mal das kinn
das wolkengrau teilt stets das licht
und macht, das ganz verwirrt ich bin

der mond verschleiert sein gesicht
ich wohne seinem spielchen bei
die ganze sichel zeigt er nicht
als ob was nicht in ordnung sei

der mond verschleiert sein gesicht
mal zeigt er kinn, mal seine nase
warum erst tut, das weiß ich nicht
oh, wie ich diesen zustand hasse!

der mond verschleiert sein gesicht
ich mein, ich hör ihn leise schmunzeln
ich schlafe ein. dann träume ich
der mond hätt höllisch viele runzeln…

bäh!

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vom nieseln

draußen raunt es in die nacht
dem wolkengrau entkommt ein nieseln
ich schließ die augen, und es klingt
wie der fall von kleinen kieseln
wie heimelich es drin doch ist
wenn draußen kleine tropfen rieseln!
ich stell mir vor, dass eifrig sie
reinigend durch die lüfte wieseln
es macht mich froh. und schläfrig auch
höre ich dieses leise grieseln
es bringt mir schlaf in frischer luft
von mir aus kann es weiter nieseln…

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zur nacht

dem abend
fehlt die kühle
müde sehn ich mich
nach schlaf
oder einer
kleinen welle die
glucksend meine
knöchel kühlt
vielleicht
vermisse ich mehr
jedoch morpheus‘ hand
die über meine stirn
sanft striche
brächte linderung

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