erinnerung

einmal wieder mit dir durch die tage wandeln
unbeschwert und froh wie einst vor langer zeit
als wir kleine schätze voller ehrfurcht bargen
um abends ernst um ihren tausch zu handeln

neulich fand den hühnergott ich wieder
wir staunten durch sein Loch den himmel an
wir träumten dass wir wie die sterne zögen
und nachts von oben blinzelten hernieder

ich spüre still für mich des steines kühle
ich wiege ihn ganz sacht in meiner hand
und mir wird klar wie lange du schon schweigst

ich seh den ort wo ich den stein einst fand
ich misse wie du dich zu mir hin beugst
und wirbelst mir durch allerlei gefühle

© 2015, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

es war einmal

als wir
uns noch
vor dem
wolf fürchteten
vor hexen
bösen feen
als die
drei guten
wünsche halfen
als es
immer gut
wurde endlich
wie gern
fürchtete ich
mich wieder
nur vor
hexen und
wölfen

© 2015, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

beim kramen

inmitten
des strandgutes
eines lebens
aufgelesen an
den straßenrändern
den rastplätzen
eines langen
weges zugesteckt
zuweilen fast
wie zugelaufen
inmitten der
schätze die
wie wegmarken
sind denke
ich an die
goldene gans
die so
klebte den
weg bremste
inmitten der
versatzstücke
feststellen dass
sie das
glück nicht
konservieren
nur die
erinnerung an
den moment

© 2015, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

unser letzter frühling

im frischen
gras eines
neuen Lenzes
damals die
ameisen zählen
die gänseblümchen
gewunden in
kränze schmücken
das wirre
haar gezaust
vom wind
lauschen wir
die abenteuer
der ferne
abschied schon
zwischen unseren
händen

© 2015, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

Sonntag [Erinnerung]

Den Kaffee
dehnen einen
Morgen lang
die nackten
Füße auf
dem Stuhl
gegenüber
du schaust
noch etwas
zerknittert
unsere Blicke
sprechen
wollen die
Münder noch
nicht

© 2015, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.