seufzer

o wie der wind so heftig heut die wolken treibt
als sollten schnell sie noch ein fernes ziel erreichen
ein kühler regen fällt und lässt die wege weichen
es ist so ungemütlich dass man gern im warmen bleibt

der diesen tag erfand vergaß dabei das licht
das grau am himmel wechselt die schattierung
nur nach der dicke seiner wolkigen wattierung
sie zu durchbrechen heut vermag die sonne nicht

ach winter, warum narrst du mich in diesem jahr!
weißt du nicht wie ich deine hellen seiten schätze?
sonnenbeschienene kristallbeschneite plätze
beim gehen knirschte es, die luft wär kalt und glasig klar

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

gedanken auf deinen weg

(halbzeit für elli)

du bist oft leicht und manchmal schwer
zuweilen bist du selbst dir fremd
kennst das gefühl der traurigkeit
wie es ist wenn dich der zweifel hemmt

dass längst nicht alle dinge liefen
wie du erträumt, ermüdet dich
doch ist das leben wie musik
was wärn die höhen ohne tiefen?

du hast noch wünsche, lebst sehr gern
wer je dein lachen hörte, weiß
wie deine seele leuchten kann
in grauer welt ein heller stern

hatt ich die liebe schon erwähnt?
gibst sie mit vollen händen aus
noch fehlt der eine der dir ist
was du im innern tief ersehnt

bist manchmal schwer und oft auch leicht
grad zweifelst du an deinem mut
glaub nur an dich, trau deiner kraft
und dass für deinen weg sie reicht

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

frost

der stadt wuchs heut ein kaltes fell
frost zwickte in die ohren
des morgens nebliges flanell
verdrängte sonne später hell
doch blieb der tag gefroren

der nebel klöppelte ganz leis
mir spitze an die scheiben
die wegrandpfützen trugen eis
die welt ward puderzuckrig weiß
so kann der winter bleiben

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

zwischenbericht

draußen ward es wieder dunkel
im hof die linden zittern kahl
grau verstellt der blick ins all
ich ahne nur das sterngefunkel

das jahr hat grade erst begonnen
was es uns bringt, scheint noch nicht klar
bedenk ich, wie das alte war
scheint meine zuversicht verronnen

was soll ich wünschen, was erhoffen
was kann ich selber tun dabei?
hör ich der außenwelt geschrei
ist wohl der ausgang völlig offen

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

ein ende

sie konnten es nicht fassen
als sie sich damals trafen
sie wollten sich nicht lassen
jeder des andern hafen

sie hatten große träume
wollten die welt bereisen
bald schlug der harte alltag
sie starr in seine eisen

wann war genau geschehen
als sie viel mehr nur fanden
was sie am adern störte?
die liebe kam abhanden

sie hörten auf zu reden
waren wie parallelen
vermieden die berührung
ein blick schon schien zu quälen

sie blieben aus gewohnheit
und konnten es nicht fassen
sie brauchten ziemlich lange
um schließlich loszulsssen

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