advent 2.0

helles leuchten in den fenstern
menschen die nach waren jagen
zwischen buden dichtes drängen
lautes lachen irgendwo
frittenfett und heißgetränke
überm platz als nebelglocke
adventsdudeln in dauerschleife
ein weihnachtsmann ruft hohoho
deadlines die auf lösung warten
stress bei der geschenkeplanung
schlangen in den supermärkten
war nicht irgendwas mit froh?

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

vergeblich

am abend wars
er war allein
er fragte sich
das soll es sein
für mich den
langen rest vom leben?

an jedem morgen
früh hinaus
des abends meistens
spät ins haus
gesellschaft
noch zuweilen

er dachte nach
lief auf und ab
gedanken suchend
was es gab
wonachs doch
lohnt zu streben

kam mit der suche
nicht voran
weil man so schnell
nicht finden kann
für sich des
daseins zwecke

drob ward er müde
schlief fast ein
legte sich hin
zog übers sein
sich eine warme decke

setzte die suche
fort im traum
erinnerte des
morgens kaum
was er im traum
da suchte

der wecker riss ihn
aus dem schlaf
und er begab zum
job sich brav
nur dass er kräftig
fluchte

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gebremst

durch
die welt
stolpern wie in
viel zu großen schuhen
denen die senkel
ausgingen
das war doch
nicht immer so
als wäre man
geschrumpft
jeder schritt
ein neuer anlauf
und der weg ist
buckelpiste

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und nun?

am ausgefransten
saum meines wissens
sitzt das ratlos
schaut mich
fragend an
in der leeere
gräbt verzweiflung
einzige entgegnung
das zucken meiner
schultern

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abendweg

raureif
legt sich
in die nacht
mattet lackflächen
darauf der gestreute
sternenstaub glitzert
freundlich distanziert
silbert der mond
für einen augenblick
finde ich
in dieser nacht
schönheit

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