teamwork #lyrimo No. 3

skeptisch
schaut sie
auf ihr werk
scharfe kontraste
klare linien schneiden
lackschwarz sich ins
weiß
skeptisch
schaut sie
wiegt den kopf
da! bewegung
hinter ihr räkelt
sich das graugetigerte
kätzchen
ihr
blick folgt
dem wackeligen tapsen
des fellknäuels
zielsicher den weg
in ihre nähe
findend
in
ihren schoß
(längst ins herz)
wohlig schnurrend
unter der hand
lang sich streckend
warmweich
plötzlich
ein sprung
auf den tisch
rote farbe
in der palette
trocknet ein rest
langsam
steigt
das kätzchen
hindurch und quer
durchs bild
schnürt rote tupfen
zwischen weiß und
schwarz
erschrocken
für sekunden
erkennt sie bald
was fehlte
die streng gezogenen
linien zu durchbrechen
und
sie
lächelt still

impuls: schwarz und weiß und ein kleines fleckchen (…)

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

optionen #lyrimo No. 2

ein teurer schmuck?
ein riesig haus?
macht deinen wert
ein titel aus?

ein lächeln
im vorübergehen
ein stiller
tiefer augenblick
eine berührung
ein verstehen
ein zartleichtes
gefühl von glück
beim atemholen
frische luft
ein quell der deinen
durst dir stillt
ein lauer hauch
mit rosenduft
ein tuch das dich
bei kälte hüllt
ein unterschlupf
immer ein brot
einen vertrauten
in der not

entscheide nur
was dir entspricht
ich weiß schon was
mir wichtig ist.

impuls: prädikat: besonders wertvoll

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

septemberelf

in
meiner tasche
wohnt seit heute
meines herbstes erste glänzende
kastanie

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für einen verliebten

im abendlicht
umrankt ein goldengrün die lindenzweige
verlängert vor des grauen himmels watte
erinnerung an kurze sonnenaugenblicke
die sonne floh die höhe längst die sie am tage hatte

und ich entsinne mich
des leuchtens deiner augen
davon ich zehre noch in dunklen abendstunden
ich seh der kerzenflamme zu beim tanzen
und mein, ich hätt ein kleines lächeln drin gefunden

die welt wird hell
nach langem winter. es wird mai
man sagt ihm nach, er helfe manchmal nach beim glück
was er uns bringt, das können wir nicht wissen
was solls! ich sah das strahlen ja in deinem augenblick…

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

son

rhytmus
treibt wie
die staubige hitze
auf klebender haut
füße demonstrieren
ihre autonomie von
jeglicher müdigkeit
wippen und tänzeln
einen sog der alles
mitreißt es meiner
hand leicht macht
zu greifen nach
der deinen um
zu treiben uns
treiben zu lassen
wie ein einziges
boot ruderlos
schaukelnd auf
dem rand des
malstroms bis
wir alle gründe
erreichen

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