im werden

der atem
des neuen morgens
dringt durchs
offene fenster
geräusche der
geschäftigkeit
wehen heran im
milden licht
träge der himmel
verschleiert
sein gesicht
meines hat
heute noch nicht
aus dem spiegel
gelächelt

© 2020, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

22 #31×11

2

schwarz
liegt nacht
auf der stadt
warten auf den bus
frierend

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einunddreißigster oktober

das morgenlicht dringt schwer durchs grau
es ist als wäre über nacht
der eignen augen kraft erschöpft
nur noch das nächste scheint genau

und zeichnet seinen scharfen rand
so wie der linde nackte krone
was weiter weg bleibt vage nur
als ob es seine form nicht fand

die linde trägt drei trockne blätter
auf ihrem fröstelnd nackten haupt
sie trägt sie als erinnerung
an lange tage, warmes wetter

was mir von dieser zeit geblieben
kastanien und erinnerungen
in kerzen leuchten kleine sonnen
so werd ich auch den Winter lieben

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frühnebel

als der morgen
das licht gebar
trug der teich
eine federboa aus
nebelschwaden
meine hoffnung
excalibur dort
zu finden verblasste
später in den
wolken

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morgennebel

blind
die lichter
die durchs dunkel
streuen kleinen
sonnen gleich
ihren goldstaub
dumpf das raunen
das der stadt
geschäftigkeit
uns zeigt
die feuchte kühle
des morgens kommt
ohne filter

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