wandel

trüb schaut
der abendhimmel
herab
was soll der schnee
wenn er grau nur
erhellt?
die kälte die
gerade noch in
der haut verbiss
kriecht nun
feucht in die
knochen

© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

ningelei

der winter
kleckert nur
hinterlässt
flecken deren weiß
schnell vergraut
eisig belegt er
die wege
macht so
die straßen voll
nicht halbes
nichts ganzes
der mond
(verborgen)
tut es ihm
gleich

© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

ja, wieso?

ein erster schnee
fiel plötzlich ein
und war schon flüchtig
wieso erinnert mich
gerade das an dich?

© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

störgeräusch

durch die
kleine stadt
flanierend
beobachtet von
alten fenstern die
durch hölzerne balken
fein säuberlich getrennt
unter tiefen dächern
wohnen
dort flanierend
über pflastersteine
und der beschaulichkeit
nachsinnend die freitags
gegen abend sich
verbreitet in den
engen gassen unter
tiefen dächern
dort also flanierend
fühlte ich die
entzauberung des moments
mit jedem vorbeirollenden
grollenden motor
aufs neue

© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

vom wege

fast nackt
zittert der ahorn
am wegrand
mit dürren ästen
in nassgrauen
himmeln stochernd
beugt ihn der wind
sieht er
sein altes kleid
ihm zu füßen wie
ein ausgebreiteter
teppich strahlen
im gesammelten gelb
einer vergangenen
sommersonne

© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.