Zu neuen Küsten

im irgendwo

wie tief
der himmel
die grauen
wolkenbatzen
spannt über
brüllender see
hin und her
geworfen auf
unserer nussschale
hält nirgends
ein horizont
den blick
gierig reißt
der sturm
am gerefften
tuch der
knarzenden rahen
greifen harte
wellenhände nach
der mannschaft
der kompass
defekt und
kein gestirn
keine landmarke
zu sehen

© 2015, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

Zu neuen Küsten

landgang

sonnenstrahl
gewärmt feinsandiges
im halbmond
der stillen
bucht schlecken
sanft wellenzungen
zwei drei
wolkenbarken
kreuzen am
himmel tiefe
leere um
mich treibt
nichts denken
angesichts der
weißkräuselnden linie
der reefbreaks
als an
die rotweiße
kette im
badesee der
kindheit die
den bereich
für die
nichtschwimmer
begrenzt

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Zu neuen Küsten

mastbruch

in unruhige
träume einer
stöhnend schwankenden
sturmnacht drang
dieser schlag!
ich lausche
in ächzende
finsternis
der sturm
und das
bäumen der
wasser ein
einzig gebrüll
dann: gegen
das rasen
gestemmte rufe
ziehen mich
auf deck
wo das
topp des
großmastes
wie ein
knochiger finger
in die
tobende see zu
zeigen scheint
die nacht
nass kalt
und salzig
wärmt sich
an unserer
geschäftigkeit
das waidwunde
schiff in die
ruhigeren wssser
des hafens
zu bringen

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Zu neuen Küsten

heikle durchfahrt

unruhige
dünung drängt
in die
enge der
seegatts türmt
die grundsee
wilde hügel
ketten aus
gischtigen spitzen
brechen flutüber
folgt der
schoner dem
strom der
see

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Zu neuen Küsten

Freiwache

in der
sonnenwärme
an den
mast gelehnt
spüre ich
die bewegung
okeanos
wiegt sanft
seine kinder
leise klatschend
tätscheln seine
wellenhände den
hölzernen körper
des schoners
hinter meinen
geschlossenen lidern
sehe ich
pegasos tänzeln

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