Auf See

– Fünfter Eintrag –

Was habe ich herausgefordert
Als ich in die Wanten stieg

Meine Kraft
Meinen Mut
All mein Selbstvertrauen

Nein
Ich war nicht sicher
Vielleicht würde ich
Umkehren wollen

In der Rah dann war nur
Erst der halbe Weg geschafft
Was noch kommen sollte
Schien schwerer noch

Zurück auf Deck
Bereute ich
Über dem Gedanken an
Den Abstieg zu wenig
Den Aufenthalt genossen
Zu haben

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Auf See

– Vierter Eintrag –

Die Kraft schwindet
Die Finger krampfen
Mit weißen Knöcheln einen
Letzten Versuch im Tau
Sich zu verbeißen
Lang schon raus aus
Dem Rhythmus der Rufe
Die die Hitze des
Gleitenden Hanfs auf der
Haut längst schon überdeckt
Lang schon atemlos der
Körper längst umsonst gebäumt
Lang schon vergessen
Was ich hier tu

Wie ein Brand rast
Das Tau mir durch
Die Finger
Die Rah schlägt im Wind dann
Nur noch Ruhe und
Schmerz

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Auf See

– Dritter Eintrag –

Das Tau liegt
In der Faust
Halte es fest zieh
Spann das Segel

Der Wind tobt
Wehrt sich stellt
Sich gegen dich
Will dich umwerfen
Rüttelt an der Takelage

Das Tau bäumt sich auf
Halte es fest lass es
Nicht durch die Hände gleiten

Dreh die Segel
Fang den Wind ein
Nutze seine Kraft
Er wird dich
Vorwärts bringen

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Auf See

– Zweiter Eintrag –

Verloren auf dem
Meer der Sehnsucht
Mein steuerloses Schiff
wie Treibgut von den
Wellen auf und ab geworfen

Nah an der Küste
Wähnte ich mich
So ich noch Land sah
Ein trügerisches Bild

Wenn ich dann
Land erreichte
Wollte ich bleiben
Und war doch
Nicht zu Haus

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Frage an Nordseeurlauber

Wie ist es denn im Watt?
Ob da die Muscheln piken?
Ob da die Möwen quieken?
Ob da die Flunder wartet
Auf ein Wunder?
Ob vielleicht ein Seebär
Sehnsucht hat?

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