hinweis

ein
schmaler draht
der mond
gekrümmt im
perfekten bogen
hakt am himmel
dran hat der
alte august
seine wärmende
Jacke gehängt
erinnert ihn
dass er sie
nicht vergisst
wenn er geht

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

elegie, ende august

blauverwaschen
die dämmerung
verblichen vom
sonnentag ein
fahler westblick
stille drückt
schwül durchs
offene fenster

die kühle ist
traumgebilde
wie erinnerung
besserer zeiten
(und das alles
mit einem
‚vermeintlich‘
versehen)

was ich denke
ist nicht relevant
es sei denn
du willst es
verstehen

doch erst muss ich
dich erkennen

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

nachtreim

ich bau dem mond
der schmal und blass
ein warmes nest

ich polstre es
dass es kommod
sich liegen lässt

ich lad ihn ein
komm, hier ists warm!
und deck ihn zu

er leuchtet still
und lächelnd schläft
er ein im nu

nun wirds auch für
mich zeit
da ich so müde bin
ins traumland ist
es weit

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haiku No. 385

mond schwindet stetig
er wird zurückkehren wie
auch sommer es tut

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abendreim

zur ruhe legte sich der wind
der dunkle hof ist längst verwaist
im mauerwerk klaffen schon scharten
aus welchen helles licht noch gleißt

von fern grüßt mit geschäftigkeit
murmelnd die immer wache stadt
die bühne für den schönen schein
die platz für müdigkeit nicht hat

ich lass den trubel trubel sein
und lehne mich entspannt zurück
im rotwein tanzt das kerzenlicht
ein kleiner augenblick voll glück

und wenn das glas zur neige geht
wird dunkel bald darauf das zimmer
ich gleite langsam in den schlaf
und träume bis zum morgenschimmer

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