haiku No. 352

ein mond sichelt blass
zwischen wandernden wolken
sucht halt in der nacht

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irgendwo

wenn der
kontakt reißt
fasernd mit
kleinen schlägen
tritt irgend
wann ruhe ein
sanftes gleiten
im wachsen der
entfernungen
beunruhigung
über alle
un|möglichkeiten
einer ankunft

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nachruf

ich
vermisse ihn schon
kaum dass der
wind ihn fällte
alt war er
knorrig und
vernarbt zeigte
seine haut die
geschichte eines
langen lebens
nun liegt er
haltlos im gras
und ich trauere
um seine blüten
die schon lange
nur noch spärlich
ihn schmückten
ich trauere
um die tägliche
handvoll kirschen
im sommer auf
dem weg nach hause
wird er mir
fehlen

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sturmtag

als
wollten die
zweige reisen
mit dem wind
der ungestüm
an ihnen reißt
wanken wogen
sie krallen
ins leere
tanzen gar nach
seinem geheul
winken ihm
fest gehalten
an den stämmen
hinterher
vorwitzige
losgerissen
stranden bald
auf der harten
hülle des
planeten

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senryū No. 116

das tagesende
hinterließ nichts als dunkel
das laute schluckend

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