haiku No. 374

der mond macht sich dünn
verliert sich wie das erste
blatt des kalenders

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zeichen

heute war es dass am wege
ich sah hellgrünzarte spitzen
aus schwerer dunkler krume blitzen

fast schien es als ob die zwerge
in den winterhimmel droben
drohend winzge schwerter hoben

vielleicht war es auch ganz anders
und der ferne lenz schickt grüße
dass er sich bald sehen ließe

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sehnsucht

was da in
meinem innersten
miteinander
ringt und flüstert
summt und singt
kriecht und tanzt
will hinaus
will gesehen werden
gespürt gefunden
will antwort
worte
ein nicken vielleicht
einen blick
ein lächeln
von dir

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verwandlung

als
endlich wieder
einer sprach
mit ihr in
gedanken die
auch sie berührten
in dem was ihr
wichtig schien
der sie wahr
nahm mit allen
ihren sinnen
kehrte ihr
leuchten zurück in
ihr lachen

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letzte vorstellung

jedes wort
zum letzten mal
gesagt
jeden schritt
ein letztes mal
gegangen
stück für stück
stirbt jede geste
sinkt jede miene
endgültig ins
bloße erinnern
die kleider
schlafen gelegt
für eine wiedergeburt
in einer gänzlich
neuen geschichte
das licht verlöscht
der wein schmeckt
nach abschied in
die wirklichkeit
der nacht

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