abendstunde

auf
das grau des tages
legt sich das
schwarz der nacht
wohl dem der
farben in sich trägt
er kann sich daraus
träume schaffen

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neumond

die nacht ist da, des mondes stunde
schau nur hinauf. du siehst ihn nicht?
er dreht schon längst dort seine runde
nur fällt auf ihn heute kein licht

wie oft wurden der mond, die sonne
besungen als ungleiches paar
wandelnd auf getrennten pfaden
weil ihre liebe schwierig war

ich mag es sehr dass alle stunden
einer von ihnen oben wacht
und beiden fühl ich mich verbunden
am lichten tag, in dunkler nacht

und wenn der mond für uns nicht sichtbar
weiß ich ihn doch am himmel gehn
dass ihn nicht traf der sonne licht, war
weil wir zwischen ihnen stehn

so geht der mond heut seine runde
ganz unbestrahlt, incognito
zwei wochen warte. bis die stunde
schon kommt des mondes große show

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fehlanzeiger

wie es
mir fehlt
das weiß
die stille
mit der es kommt
das knirschen
unter meinem schritt
das licht
das es spiegelt
den frieden
den es mir vermittelt
ich vermisse es
die leichtigkeit
seiner teile in
meiner hand
zu wiegen

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fahrt

I

da war nur
der eine platz
hinten
im bus
den blick
rückwärts
lenkend
da war nur
dieser eine

II

sie schaute
hinaus
was sie sah
war was sie
zurückließ
schrumpfend
immer mehr
mit der fahrt
bis es so
winzig war
dass sie seine
bedeutung
vergaß

III

als es dann
leerer wurde
nahm sie vorn
neuen platz
sie würde sich
nun nicht mehr
umdrehen sie
erwartete
anzukommen im
neuen

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zusammenspiel

höhen
und tiefen
die eine mitte
unspielen
die tempi
des lebens
streit und
frieden
ruhe und rausch
metallenes
mischt sich mit
klagenden lauten
tröstend darunter
stützt der bass
im wechselspiel
der kräfte
bis der dirigent
abschlägt

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