angst

an der kette
bleibt sie
meist ruhig
resigniert wie
dieser hund
der ob seiner
beschränktheit
resigniert
fast könntest du
sie vergessen
bis dann
dieser augenblick
sie erweckt zu
wutrasender
urgewalt
dann hoffst du
dass die kette
hält

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vielleicht über pilze

schon
wächst im
kalten klima
dieser tage
das geflecht
unter der oberfläche
wuchert und verfilzt
unsichtbar in der
gleichgültigkeit
des alltäglichen
später erst
viel später
werden die früchte
ans licht gehoben
nicht zu übersehen
ihre sporen
verbreiten

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straße im abendregen

blechkarawanen
tröpfeln lichter
verlaufend auf
nassen straßen
sich krümmend
und ringelnd im
ruppigen spiel
des rauwinds
sich sammelnd
und windend
endlich
zwischen hügeln
zum glühenden
heerwurm

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haiku No. 392

die tropfen tanzen
nur im dress ohne tutu
die leichtigkeit fehlt

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an k.

den kopf
gesenkt
als könnte
der blick auf
den boden ein
loch aufreißen
für ein letztes
verschwinden
was musste
geschehen dass
du unsichtbar
sein willst?
ich schau auf dich
ich kann dich
nicht übersehen
ich sehe dich
und
du?

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