raunacht-gedanken

verschließ die tür. die wilden reiter
treiben laut durch die nacht
der mond versteckt sich hinter wolken
und hat sich dünn gemacht
jetzt ist die zeit zu überdenken
was man im jahr getan
und mancher schmiedet neue pläne
was anders werden kann
verschließ die tür, entzünd ein licht
die nacht ist rau und kalt
hier ist es warm. so überdauern
die dunkle zeit wir bald
solange jeder jemand hat der
liebe gibt und grund
solang dein lächeln ehrlich blüht
ist diese welt nur wund
und noch hat auch die zuversicht
verloren nicht an kraft
so spinnen wir an der idee
die etwas gutes schafft
verschließ die tür. für eine weile
igeln wir uns ein
wir sammeln kraft. dann gehen wir
ins neue jahr hinein

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

29. dezember

das alte jahr hat sich im grau
der schweren wolken eingehüllt
vor tagen weißte schnee das bild
die sonne scheint sehr ungenau

in baumgeästen wachsen krähen
sie sind als einzige grad da
wohin der muntren sänger schar
wohl zog? ich kann hier keine sehen

am müllplatz ist reger verkehr
die pappen stapeln sich zu türmen
nun darf es bitte bloß nicht stürmen
sonst wirbeln sie wie laub umher

die feuchte kälte kriecht hinein
in alle ritzen, alle glieder
ich reib die hände, wünsche wieder
es möge doch ein wenig schnein

das alte jahr hat kaum noch zeit
von guter aussicht keine post
die letzten blüten fror der frost
zum mahnmahl der vergänglichkeit

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.