abend, werktags

auf dem regal
über den büchern
die uhr hackt
die zeit unerbittlich
klackend in sekunden
hetzt ihr dürrer zeiger
flüchtend im kreis
ich kenne das geräusch
auch wenn ich es
nicht hören kann
der tinnitus singt mir
von den tücken
des tages

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reflexion

im spiegel
vertrautes
von fremdheit
bereift
als wolle es
klirrend zerspringen
wenn es berührt
würde
es doch
etwas geben
das es erwärmte
es aufweichte
zu fließen
was träte
zutage?

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blick zum himmel

wie schnell die wolken ziehen
sturm treibt sie unermüdlich
fast scheinen sie zu fliehen

vergeblich reckt die linde
die kahlen äste ins gewölk
auf dass es halt dort finde

allein, es ist vergeblich
die wolken ziehen weiter
dort oben überheblich

dunkeln das tageslicht
es gibt ihrer so viele
besonders sind sie nicht!

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statusmeldung

freitagabend
es wird still
der wortschatz
geht zur neige
die gedanken
wirken gebraucht
ich falle rücklings
in die enorme tiefe
eines schlafes

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abend-rondel

mit dürren warmen händen
greift müdigkeit nach mir
krault mich wie ein altes tier
als wollt sie leid beenden

licht tanzt an den wänden
eine kerze brennt noch hier
mit dürren warmen händen
greift müdigkeit nach mir

will kuscheln meine lenden
an warme haut von dir
und wünsche, du wärst hier
die müdigkeit wirds enden
mit dürren warmen händen

rondel

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