vom wege

die
sträucher sprechen
spätzisch
komme ich ihnen
zu nahe
verstummen ihre
fluffigen stimmen
und stieben eilig
auseinander

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ach ja

frühling. zeit
sich zu verlieben,
sagst du und
schaust mich an
ich krame in
der schublade
meiner erinnerungen
krame und erinnere
und ich nicke
und ich wünsche
dir glück

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haiku No. 461

rückkehr des frostes
magnolienblüten brauchen
jetzt warme mäntel

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aufgehalten

im ariadnefaden
der eigenen existenz
verwirrt in
steten verknotungen
ihn verkürzend
dass er endet
bevor der den
ausgang ins lichte
leben erreicht

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lungenkraut

wie schnell
sie zu erschüttern ist
reicht doch ein
kleiner wind sie
zittern zu lassen
fragiles wesen
einer ballerina gleich
die ansetzt zur pirouette
ihre blätter streckend
ein wenig über den
trockenblättrigen grund
ein fragiles rührmichnichtan
zart errötend in
ihrer jugend entfaltung
wird sie stärker
mit jedem tag
dunkelt die erfahrung
ins blaue changierend
sie bleibt schön in
der veränderung zeigend
wo sie ist auf
ihrer lebensreise
wie ein in weishheit
gealterter mensch

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