hans-jörg

dass
ich dich vermisse
ist nicht weil
du aus der welt
schwinden musstest
damals
dass
ich dich vermisse
ist weil da
so viel schönes
bleibt von dir
in dieser welt
und doch nicht
genug

© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

zusammengereimt

wenn ich entlang der hecke bummel
summt darin das wilde leben
bienen machen riesenrummel
schmetterlinge, eine hummel
sammeln, was die blüten geben

am weg eilen gemächlich schnecken
sie tragen schließlich ja ihr haus
worin sie gerne sich verstecken
wenn man versucht sie zu erschrecken
wirds ruhig, schaun sie wieder raus

ein federball plumpst vor die füße
ein amselkind, das ganz verschreckt
nicht flieht, obwohl es das doch müsste
dann flatterts, als wenn es plötzlich wüsste
es wär besser, wenn es sich versteckt

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refugium

in
der tiefe meines
schneckenhauses
ist es dunkel
und nichts
ist dort das
blenden könnte
in
der tiefe meines
schneckenhauses
ist es still
und da ist
nichts das zartes
übertönen könnte
in
der tiefe meines
schneckenhauses
ist es eng
und vielleicht
bin ich dort so gern
weil sich auch enge wie
ein halt anfühlt

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vorsommer

die erde deckt ein sattes grün
kastanien werfen blütenschnee
der tag ist hell, die sonne scheint
libellen kreuzen überm see

der tag ist hell, die sonne scheint
der amsel kinder flattern schon
im korn blitzts mageritenweiß
daneben flammt glutrot der mohn

im korn blitzts margeritenweiß
der wind trägt zarten rosenduft
der sommer wird, das zeigen längst
die mauersegler in der luft

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haiku No. 466

im zarten windhauch
zart nickender blütentaft
zeit der akelei

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