notiz

unrat
gedankenlos
aus dem sinn
ins irgendwo
geworfen
rauwind
hob ihn hervor
trieb ihn dann
durch graue
feuchte gassen
und doch nicht
davon
anderswo fiel
drüber schnee
gewährte dem
aufblühen der
hässlichkeit
einen aufschub
wenigstens

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regentage

november
über der vorstadt
wringt graue hader
klart linien und kanten
schärft die kontraste
in den abendlichtern
spiegelnd sich
in nassem asphalt
graue hader
vollgesogen mit kälte
die alles weiche
verblassen lässt
falsches lächeln
aus gesichtern spült
unter
eilenden schirmen
und kapuzen
begegnen sich die
gesenkten blicke
kaum

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streit

ein eichhorn turnte durchs geäst
des nussbaums dessen früchte fest
der eichelhäher längst verplant
für seinen eigenen etat

der eichelhäher ratschte laut
er hatte angst er würd‘ beklaut
kannte er doch den gesellen
fand immer die geheimsten stellen

das eichhorn fühlt‘ sich nicht gestört
blieb cool, turnt weiter, überhört
des eichelhähers klagen
dacht an den eignen magen

und das ist öfter zu erleben
futterneid lässt nussbaum beben
das schimpfen und das fressen!
ein tag ists zum vergessen…

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regnitz, abends

bamberg

am dunklen fluss
im nieselnden abend
heimwärts schnüren
vom anderen ufer
werfen fenster den
eilenden wassern
goldstreifen
in den weg

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haiku No. 486

der späte himmel
eingehüllt in dunkles grau
der mond bleibt heimlich

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