amselbrut-elf

ach
wie schnell
den kleinen körpern
strubbelige schwarze federn sprießen
zeitrafferschöpfung

© 2022, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

haiku No. 442

unter der kirsche
blassrosa blütenblattschnee
wie rasch der lenz reift

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hungrig

in der mulde
geflochten aus
zweigen und gras
öffnet sich
ein schlund riesig
und wankend über
einem winzigen körper
der ihn kaum trägt
die anderen
fusselig auf der
nacktgrauen haut
wie auch er
schlafen

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haiku No. 441

tief ins nest gedrückt
wärmt die amsel die eier
ich schaue ganz still

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letzter abend

der wind
tobt grollend
reißt an zweigen
streut blüten die
doch grad erst
die landschaft
weiß und rosa
zu tupfen anhuben
wirft mit astwerk
das die winterstürme
in den kronen vergaßen
zerrt an der kapuze
kriecht in die kleider
und macht mich wanken
wie doch der wind tobt
mich vor sich her treibt
die worte verweht wie
eine herrenlose tüte
der wind tobt ruppig
als wolle er mir
bedeuten dass es
zeit nun sei

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