pfingstspaziergang

hinter grünen
erlenbändern das
lichtgelbe wogen
windwelliger ähren
überstäubt von zackigem
kornblumenblau und
der rotglut hundertfacher
mohnblütenflämmchen
darüber im bleu
zieht eine weiße
armada ins unbekannt

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

wegelagerer

angeln
nach mir
täglich erwa mehr
stachlig und bald schwarzfruchtiges
tragend

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das gewitter zog weiter

grausamer himmel
der du der erde
versprechen gibst
ihren durst zu
stillen um doch längst
schon weiter gereist
erst deine gaben
zu verschenken
schau noch einmal
genau hin ob nicht
vielleicht anderswo
du überdruss
gebierst

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cetonia aurata *

hoheitsvoll
im smaragden
funkelnden ornat
durchschreitet er
gemessenen schritts
unbeirrt sein reich
inspiziert jeden
ort als wolle er
sich überzeugen
dass alles für ihn
gut bestellt sei
auf seiner weißen
hortensie

* goldglänzender rosenkäfer

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gedanken am nachmittag

so gern möchte ich einmal mit den wolken reisen
ich sehe sie im lichten blau des himmels ziehen
was sie wohl sehen von oben, dass sie ständig fliehen
so weit über den rotmilanen, die dort jagend kreisen

ich wüsste doch so gern, ob ich die lerche hörte
dieweil von oben schaute ich auf sie herunter
ich wär gern schwerelos und fragte mich mitunter
ob der verlust des standpunkts mich wohl störte

so lass ich nun meine gedanken immer weiter wandern
ich liege rücklings mit geschlossenen augen auf der wiese
und ich verspüre deutlich im kontakt die erdenschwere

und wenn mir jemand spräche auch vom paradiese
beharrte ich darauf, dass ich sehr gern hier wäre
dies ist der beste ort. ich kenne keinen andern

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