ungeduld

jeden tag
neu gierig auf
veränderung
hoffend schaue
ich auf die
dunklen krumen
dass sie sich
hebten und
platz schüfen
für grünfädiges
drängend aus
winzigen körnern
hinauf zum licht
jeden tag
neu gierig auf
den moment

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

kastanie

macht noch
schmale hände
faltig und
doch so frisch
bald wird sie
die kerzen
aufstecken und
ihre finger
spreizen in einem
meer von händen
die dunkeln
werden im
sonnenlicht
uns vor ihm
schützend

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nun mach schon!

sonne, es ist wochenende
ich sitz hier und seh dich nicht
bleibe sitzen, bis dein strahlen
endlich durch die wolken bricht

bist du es doch, die mir die hoffnung
gab für eine helle zeit
sehne mich nach licht und wärme
und nun komm, es ist soweit!

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die musik im april

endlich
der chor
lang vermisst
der meine
tage rahmt
täglich gleich
täglich anders
täglich neu
die fuge von
meise amsel taube
und buchfink und
die dramatische
phrasierung
des elsterrufs
unwillkürlich
hebt sich
mein blick
ins sich grün
verdichtende
geäst der
vorstadtbäume

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erste verwandlung

das rosé in
der blütentolle
die eben noch
den mandelstrauch
so schmückte wird
greisenhäuptig
bevor es die blüten
in schnee verwandelt
der blatt für blatt
das frische grün
sanft deckt

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