langer abschied – 7. september

der sommer mag sich noch nicht lösen
die sonne wirft mit heißem glanz
der jungfernrebe erröten die blätter
der sommer mag sich noch nicht lösen
wir trauen den zeiten nicht so ganz
auch wenn es heißt, es käm andres wetter
der sommer mag sich noch nicht lösen
die sonne wirft mit heißem glanz

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unter der eiche – 6. september

zwergenkleine köpfe im staub
sie tragen braune barette
gemustert mit winzigen schuppen
zwergenkleine köpfe im staub
sie wirken wie winzige nette
fehlfarbig gesichtslose puppen
zwergenkleine köpfe im staub
sie tragen braune barette

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verschoben – 3. september

feuchte dichte
liegt auf allem
presst den
brustkorb
dass atem holen
zum kraftakt wird
als sei
der kontinent
gewandert
scheint nicht
eines zum andern
zu passen
mir geraten
die zeiten
durcheinander
ich schaue auf
den kalender
fremd mich fühlend
worauf ist noch
verlass?

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kastanienallee – 2. september

die hände
schrumpfen ihnen
ins braun
vor der zeit
durchzogen von
mottenkorridoren
kein dach mehr
den igelig grünen
kindern keine
hand ihren fall
zu bremsen
glaubte ich
ihrer erscheinung
schlüge ich
im kalender
oktober auf

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sonnenblumenfeld – 1. september

die
goldenen kronen
haben sie abgesetzt
die gesichter
schwarz verhangen
und gesenkt
wie ein bataillon
schwarzer witwen
verdorrend ob des
verlassen seins
wenden sie der
warmen abendsonne
die rücken zu
als wäre ihnen
genuss nun nicht
mehr gestattet
sie hoffen wohl
nur noch auf ihre
nützlichkeit
im winter

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