abschiedsworte

machs gut, august
man meint, dass alles schon geschrieben
was es zu sagen gäbe über deinen lauf
jedoch du weißt
wie wir im letzten jahr verblieben
und du gabst keinen roten heller drauf

wie meistens wars
dass du dich ziemlich launenhaft gegeben
du hattest sonne im gepäck und hitzeglut
mit sturm und regen
batest du uns wohl um ein vergeben
wir schauen nächstes jahr, august
und nun machs gut!

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regen

er war
längst da
doch kam er
so leise dass
ich erst spät
sein flüstern
bemerkte vor
den fenstern
rocailleketten
farblos heimlich
dunkeln die erde
aus allen wolken
fallend das gefühl
eines friedens
in mir

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sommerferien

baumelbeinig
sitzend auf der mauer
des alten brunnens
(niemand da der vor
den gefahren warnte)
den ersten apfel
über kopf gepflückt
(der war der beste)
der wasserstrahl in
großmutters händen
malte regenbogen
zwischen die dahlien
die luft roch nach
sonnenöl und eis
und in den tagen
lagen noch alle
möglichkeiten

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mentha

finger
schließen sich
ums grün
es sanft zu
zerreiben zu
den aromen die
begierig ich
atme

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zu viel

dieser sommer
bremst bewegung
verlangsamt denken
und atemschöpfen
dieser sommer
verlangt so viel
gibt mehr als
gut ist
nur die fliege
im unbändigen drang
die scheibe zerbrechend
sich zu befreien
weiß davon
nichts

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