haiku No. 354

tänzeln leicht im grau
weiße zartwinzigkeiten
träumen vom winter

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haiku No. 353

nachtkälte kullert
silbern schimmernd am himmel
so nah dieser mond

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kurzes spiel

die regentropfen hatten heut
kurz weiße mäntel an
zwei stunden zeigten schwebend sie
wie winter schön sein kann

wie hatte ich mich schon gefreut
als ich sie da gesehen
stellte mir vor wie leis es knirschte
beim nachhausegehen

bald zogen sie die mäntel aus
es war wohl viel zu mild
fielen als niesel nun herab
das änderte das bild

als ich dann heim ging, netzten sie
mir jacke, nas und mütze
und alle lichter spiegelten
in jeder kleinen pfütze

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nachruf

ich
vermisse ihn schon
kaum dass der
wind ihn fällte
alt war er
knorrig und
vernarbt zeigte
seine haut die
geschichte eines
langen lebens
nun liegt er
haltlos im gras
und ich trauere
um seine blüten
die schon lange
nur noch spärlich
ihn schmückten
ich trauere
um die tägliche
handvoll kirschen
im sommer auf
dem weg nach hause
wird er mir
fehlen

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sturmtag

als
wollten die
zweige reisen
mit dem wind
der ungestüm
an ihnen reißt
wanken wogen
sie krallen
ins leere
tanzen gar nach
seinem geheul
winken ihm
fest gehalten
an den stämmen
hinterher
vorwitzige
losgerissen
stranden bald
auf der harten
hülle des
planeten

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