winterabend

als sei
der himmel
tiefer gehängt
flackern im
klaren schwarz
zwischen wolkenherden
wie aufgebläht
überdeutlich
planeten und
sterne

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erstarrt

deine hände
so tot
regungslos
wanderten so lang
schon nicht mehr
über warmes holz
oder kalte häute
tonlos dein mund
nicht einmal ein
leichtes beben
deiner lippen
einzig im blick
dieser schrei

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frau holle ist einsam

an
ihrem fenster
weit droben
in ihrer welt
in die man
fallen muss
steht die alte dame
lang schon hatte sie
niemenden mehr
zu gast
am fenster
schon lang kein
bettzeug geschüttelt
dort also
hoch droben
steht sie
träumt von mahlen
mit goldmarie
vor sich das brett
denn dünnen teig
schabend in eine
handvoll zarter
flocken

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am tagesende

es wird abend
wieder tanzt
die flamme
auf spitze am
docht
knips den
tinnitus aus
ich will die stille
schreien hören

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vom heimweg

tiefer
am horizont
eine herde fahler
wolkenkissen
drüber ein schräger
sichelnder mond
als fiele er durch
das nachtblau
ins weiche

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