zu spät

er hatte
lange gewartet
immer wieder
war er
stumm geblieben
und wartete
auf den
richtigen moment
wenn er meinte
dass dieser
gekommen sei
war da immer
etwas das sein
verständnis heischte
ihn bewegte
weiter zu warten
als er endlich
fragen wollte
(er wusste es)
waren alle
gelegenheiten
vorbei

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wer weiß?

mai kam
april ging
in friedlichem wechsel
kommen nun die lichten tage?
ähnlich jenen die wir ersehnen?
fülle oder entbehrung?
es bleibt immer etwas
rätselhaft

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montagmorgen: berlin

verhalten
dieser morgen
trägt grau
im antlitz
dieser stadt
die spuren
intensiven
gebrauchs
ich fühl mich
wenig sonnig
immerhin kann
ich atmen

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grüblerin

was tue ich hier?
ich warte nun schon ewig
und weiß nicht einmal
ganz genau worauf
nur schemenhaft spür ich
dass etwas fehlt mir
das leben nimmt trotzdem
schnöd seinen lauf
was ist es nur
wonach ich mich verzehre
vielleicht ists gar kein es
viel eher noch ein wer?
doch ängstigt mich nicht
was ich so vermisse
zugleich? das machts schwer
da sitz ich nun
und die gedanken wandern
und ich hab gar nichts
was sie bei mir hält
so bleib ich irgendwann
allein mit dieser frage
was ich denn hier zu tun
hab in der welt

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notenblatt

fünf sprossen
sind nur
fünf aufwärts
und wieder
hinab
und die töne
leichfüßig
wandern darin
umher
wandern darüber
hinaus
in dröhnende tiefen
wie in luftige höhen
auf kleinen tritten
steigen sie
die nirgends halt
zu finden scheinen
nirgends als in
melodien und
harmonien
in unserem
gefallen

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