not-aus

wie schwer drückt mich die müdigkeit
wie tausend tonnen blei
der blick schrumpft längst mir vor der zeit
da nacht zum schlafe steht bereit
gedanken werden brei

zwar dunkelte der himmel schon
doch ist es noch nicht spät
der tinnitus als einziger ton
der schlaf als treffendste option
wenn sonst gar nichts mehr geht

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

sonnentag im oktober

in der tiefen abendsonne
ziehen goldbereifte wölkchen
über gelben läufern westwärts
und dem tage hinterher

schwarze lindenäste stochern
nackt hinauf in kühle lüfte
so als prüften sie schon heute
wie das wetter morgen wird

an den alten backsteinmauern
streut der wilde wein die blätter
langsam wird das rot schon schütter
gibt die blauen früchte frei

wenn dann graue tage drohen
nebel schlucken licht und töne
bleibt von sonne im oktober
nur noch die erinnerung

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

bekenntnis

ach mond
so groß so nah
bist du heute
und scheinst doch
nur halb
stellst dein licht
unter den scheffel
und hast es
doch nur geliehen
lass mich doch
gern von dir
täuschen

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neue bestimmung

läufer rascheln auf den wegen
aus gefallnem trockenem laub
böig raue winde fegen
aus auf loser dinge raub

manches blatt kommt so vom flecke
glaubt ans reisen um die welt
bis es landet in der hecke
die es ganz für sich behält

und es fällt zu vielen andern
die das schicksal auch ereilt
träumt noch eine zeit vom wandern
während es am ort verweilt

schnaufend nähert sich ein wesen
schiebt die blätter auf zum berg
raschelnd hoch ganz ohne besen
und betrachtet stolz sein werk

bohrt die schwarze spitze nase
in den haufen, kriecht hinein
schlafen will es in der blase
wacht es auf, wird frühjahr sein

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freitagabend

eingerollt in müdigkeit
worte sind aus

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