rückblende

I

in
dieser stunde da
das blau verwischt
zu schwarzer tiefe
entsinne ich mich
des leisen glucksens
der wellen im spülsaum
des rhythmischen
schrillens der grillen
des glitzerns weit
entfernter sonnen in
der wölbung der nacht
in
dieser stunde des
umfassenden schweigens
erinnere ich uns
fühlend noch immer
die wärme deiner hand
in meiner

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

kurzer abriss

sie waren doch so nah sich gekommen
und sie wollten es immer sich sein
sie hatten stets so ernst sich genommen
da passte nichts andres hinein

sie hielten sich fest an den händen
und hieltens für das ganz große glück
sie ließen sich davon gern blenden
und verloren den rest aus dem blick

als sie sich irgendwann nicht mehr fanden
fiel die schnöde erkenntnis ihnen schwer
sie hatten doch so nah sich gestanden
und da sahen sie einander nicht mehr

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ende

zwischen
deinen worten
lauert etwas das
sie zweifeln lässt
an deinem lächeln
deine augen füllen
den moment mit
abwesenheit
deine hand kann
schon lang nicht
mehr schüzen vor
dem zerbrechen
du bist längst
gegangen

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kurzer abriss

irgendwann
verschwanden wir
in den alltäglichkeiten
und
jeder lief
für sich allein
trügerisch
der ankerpunkt
des vermeintlich gemeinsamen
hielt
nicht lang
den leckenden kahn
es
war zeit
für den absprung

und ich ging

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klage einer verlassenen

da sitz ich in der leere
das licht ist aus. ich bin allein
ich möcht im schmerz am liebsten schrein
wenns doch erlösung wäre!
und ständig diese frage
wie kamen wir uns nur so fern?
mochten uns doch…irgendwie gern
wann drehte sich die lage?
du bist einfach verschwunden
ließest mir keine antwort hier
dass ich den harten schritt von dir
doch leichter hätt verwunden
ich seh des himmels schwärze
so abgeschnitten fühl ich mich
ich leide und berausche mich
am übergroßen schmerze
ich fühl mich gänzlich öde
und weiß nicht recht wie mir geschah
wo gestern ich romantik sah
glotzt jetzt der mond nur blöde

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