25. dezember

nun ist die zeit
da ruhe platz findet
sich auszubreiten
wenn es schon
der schnee nicht tut
keine termine mehr
ein ultimo noch
lediglich für
den alten kalender
meine zeitrechnung
unterliegt kurzerhand
dem augenblick

© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

aussichtslos

an den
wegrändern
stöbern im graugrün
staubiger soden
winzig die hoffnung
die gründe zu finden
des eigenen seins

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tauwetter

der
schnee von gestern
angetaut wie
ein sorbet im
sommerwind
wandelte er sich
in braunen matsch
(fest sich saugend
an reifen und schuhen)
die furchen des
verkehrs von heute
morgen früh schon
zu hindernissen
gefroren

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versuch über veränderung

loslassen
akzeptieren
dass einer geht
berührt
was wird dann
mit dem der geht
und ich
zurückbleibend
wie wird es sein
übrig geblieben
abgetrennt
vielleicht auch
befreit
angst vor leere die
zu füllen ich erst
lernen muss
auf mich selbst geworfen
erschrecke ich
vielleicht vor mir
entwickle fluchtpläne
oder lerne endlich
mich selbst zu lieben
die tonarten zu finden
in der resonanz des
eigenen seins

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keine chance

ein lauter schrei
hallt durch das haus
ganz deutlich klingts:
ich will hier raus!
ich spür wie
etwas an mir reißt
haut spannt wie folie
fest verschweißt
dehnt sich und
gibt kein quentchen nach
nochmal der schrei
ich merke, ach
das bin ja ich
die sich da windet
die haut sich krallt
ob sich nicht findet
ein kleines loch
um zu entkommen
doch da ist nichts
vom kampf benommen
realisier ich
(dritter schrei)
ich komme niemals
von mir frei
muss leben mit
den eignen macken
kann mir kein
andres leben backen
mit der erkenntnis
lass ich los
ich schrei nicht mehr
ich seufze bloß…

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