auf see [traum]

2

vom rollen
des schiffs
inmitten der
tanzenden wellen
in die tiefe
des schlafes
gezogen lausche ich
noch den vertrauten
geschichten welche
die see raunt
immer aufs
neue

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auf see [traum]

1

die leinen
zurück an bord
verwaiste poller
weichen zurück hinter
der wachsenden kluft
aus dunkelnden wassern
schimmernd wie scherben
zur bramrah hinauf
wo das tuch befreit
knatternd beginnt mit
wind sich zu füllen
ein paar möwen noch
eskortieren

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sicherer hafen #lyrimo no. 14

die segel gerefft
auf halbmast der blick
die flaute fällt ein
noch ein letzter rest
fahrt reicht bis zur pier
ankern und festmachen
die ladung des tages
noch löschen am
liegeplatz breitet
sich die ruhe aus
in der koje träume
aus seemanns
garn

impuls: „Bettgeschichte“

alle texte lest ihr hier: lyrimo tag 14

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august

durch die
sonnengewärmten
priele dieses
alternden sommers
strömt unmerklich
erste dunkelheit
sättigt die abende
schwemmt die morgen
in winzigen rinnsalen
langsam sich mehrend
ahne ich schon die
flut der kalten
tage

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ohne ruder

schwankendes
fühlen auf der
dünnen hölzernen haut
die jede bewegung
der fließenden tiefe
weiter gibt
spürbar die veränderung
des steten flusses
die die richtung
weisend doch unbestimmt
bleibt willst du die
ankunft erfahren

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