haiku No. 434

schnee der morgens fiel
floh tagsüber in pfützen
vielleicht diese nacht

© 2022, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

menno!

ich wollt, ich könnte winterschlaf
ich schlief bis winters ende
sehr gern in einem fell vom schaf
ich einem rutsch bis märz ganz brav
bis mich die wärme fände

wie wäre eine höhle schön
drin könnt ein kuschlig nest sein
mich störten nicht die kalten böen
würd einfach nicht nach draußen gehn
das bilde ich mir fest ein

nun bin ich leider ja kein bär
es ziemt mir nicht zu ratzen
und wenn es doch gestattet wär
würd ich verhungern, hätt nichts mehr
mich dick und rund zu schmatzen

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ultimo

wenn du
uns heute nacht
verlässt
werde ich
deiner kurz
gedenken
dann aber
meine blicke lenken
auf die zukunft
die da
wartet

nein du
musst nicht ängstlich
sein
weil es
auch schönes
gab
ich zähls
an meinen fingern
ab und
lächle

ich schau
auch gar nicht weit
voraus
will nicht
so viel
erträumen
was in
den uns bekannten
räumen nicht
trägt

wenn du
uns heute nacht
verlässt
werde ich
dir nicht
winken
wirst langsam in
erinnerung sinken
adieu

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vor dem finallauf

s’ist zeit sich auf den weg zu machen
schnür deine schuhe, mach dich auf!
hör nur die alten knochen krachen
deine letzten meter staffellauf

schnür deine schuhe, mach dich auf!
das neue jahr in der wechselzone
deine letzten meter staffellauf
übergib den stab. es geht nicht ohne

das neue jahr in der wechselzone
es trägt etwas vom alten mit sich
übergib den stab. es geht nicht ohne
mit frischer kraft beginnt es hitzig

es trägt etwas vom alten mit sich
wolln hoffen, neues kommt hinzu
mit frischer kraft beginnt es hitzig
so strebt es seinen zielen zu

wolln hoffen, neues kommt hinzu
das teilt es hoffentlich auch ein
so strebt es seinen zielen zu
dann muss auch noch ein endspurt sein

das teilt es hoffentlich auch ein
hör nur die alten knochen krachen
dann muss auch noch ein endspurt sein
nun! zeit sich auf den weg zu machen

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

raunacht-gedanken

verschließ die tür. die wilden reiter
treiben laut durch die nacht
der mond versteckt sich hinter wolken
und hat sich dünn gemacht
jetzt ist die zeit zu überdenken
was man im jahr getan
und mancher schmiedet neue pläne
was anders werden kann
verschließ die tür, entzünd ein licht
die nacht ist rau und kalt
hier ist es warm. so überdauern
die dunkle zeit wir bald
solange jeder jemand hat der
liebe gibt und grund
solang dein lächeln ehrlich blüht
ist diese welt nur wund
und noch hat auch die zuversicht
verloren nicht an kraft
so spinnen wir an der idee
die etwas gutes schafft
verschließ die tür. für eine weile
igeln wir uns ein
wir sammeln kraft. dann gehen wir
ins neue jahr hinein

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