komm

sei um mich
wie ein mantel
hause mich
in den stürmen
wärme mich
bei frost
berühre mich
in der einsamkeit
speise mich
in der sehnsucht
ich will dir
gleiches sein
und licht
und luft
und lachen

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fehlanzeiger

da waren feuer
und keines an dem
wir gemeinsam saßen
unter hohen
sommerhimmeln
nun ziehen sie
in die kamine der
vorstadtsiedlungen
dorthin wo wir uns
nicht begegnen
ich werde
der wärme weiter
entbehren

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elegie

das
frische grün
hat uns schon längst verlassen
vorbei die sonnenvollen
leichten tage
da zogen wolken auf
und senkten graue schleier
wir merkten lange nichts
und könnens nun kaum fassen
wir wurden schwer und
kahlten an einander
so langsam bis zur
unerkennbarkeit verwachsen
so grenzenlos
wir habens zugelassen
wir wurden herbst
und nähern uns dem ende
wir werden jeder seines weges
ziehen müssen
eh wir
erkalten und beginnen
uns zu hassen

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oben

wolkengebilde
überqueren die
schmalen schluchten
der vorstadt
als wir sie zu
deuten versuchten
damals lag alles
noch vor uns
lass uns die köpfe
in den nacken legen
und wieder lesen
in den wolken

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lass uns

wir haben zeit
genau diese
eine zeit
lass sie uns
stauchen
zu kürze
im notwendigen
dass sie
länger wird
für die schönheit
zwischen uns

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