als du gingst

so viel leben
hattest du
zu überstehen
in kargen zeiten
bis es endlich
besser ging
gabst du viel
auch mir und
immer gern
mit vollen händen
die zuletzt so
klein so kalt
doch waren in
meinen so als
sollte das feuer
in dir bald
verlöschen

als du gingst
erlöst
nässte mir
der rauch
die augen

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an Großmutter

dass du nicht
mehr mit mir
reden kannst
grämt mich
auch wenn zuletzt
der reigen der
ewiggleichen geschichten
immer schneller
sich drehte
deine kleinen
faltigen hände
werde ich niemals
noch wärmen
unsere gemeinsame
zeit war begrenzt
doch niemand setzt
meiner erinnerung
grenzen

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dem erwachsenen sohn

als sie
dich im arm
hielt damals
geflutet von starken
gefühlen
was wusste
sie da schon
davon wie
sie wachsen würden
im laufe der jahre
als sie
dich im arm
hielt ein
kleines bündel mensch
war das
doch erst der
beginn

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vorfreudeelfchen

vorgefühl
einer umarmung
forschender blicke die
fragen was aus uns
wurde

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besuchszeit

wie klein dein
gesicht geworden war
in den kissen
wie fahl kontur
los fast unsichtbar
nackt wirkte es
bar jeden schutzes
ausgesetzt inneren
kämpfen äußeren
blicken helle augen
suchen meine
hand auf deiner
schmalen kühlen
kraftlosen die
doch so fest
mich hält

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