ningelei

der winter
kleckert nur
hinterlässt
flecken deren weiß
schnell vergraut
eisig belegt er
die wege
macht so
die straßen voll
nicht halbes
nichts ganzes
der mond
(verborgen)
tut es ihm
gleich

© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

frage

du
hast auf alles
eine antwort
verteilst die
verantwortung wie
ein streufahrzeug
im wintereinsatz
sag nur
wer ist schuld an
deiner immerwährenden
unschuld?

© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

hab acht

wie schnell
so ein leuchten
verblassen kann
ein wort nur
dieser art härte
die es niemals
braucht
vermag es
auszulöschen

© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

versuch über veränderung

loslassen
akzeptieren
dass einer geht
berührt
was wird dann
mit dem der geht
und ich
zurückbleibend
wie wird es sein
übrig geblieben
abgetrennt
vielleicht auch
befreit
angst vor leere die
zu füllen ich erst
lernen muss
auf mich selbst geworfen
erschrecke ich
vielleicht vor mir
entwickle fluchtpläne
oder lerne endlich
mich selbst zu lieben
die tonarten zu finden
in der resonanz des
eigenen seins

© 2023 – 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

störgeräusch

durch die
kleine stadt
flanierend
beobachtet von
alten fenstern die
durch hölzerne balken
fein säuberlich getrennt
unter tiefen dächern
wohnen
dort flanierend
über pflastersteine
und der beschaulichkeit
nachsinnend die freitags
gegen abend sich
verbreitet in den
engen gassen unter
tiefen dächern
dort also flanierend
fühlte ich die
entzauberung des moments
mit jedem vorbeirollenden
grollenden motor
aufs neue

© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.