schnee!

über nacht
war der himmel
zur erde gefallen
in milliarden
kleiner flocken
gedämpft schien
das laute das
hässliche auch
und gegen
des winters
kalten hauch
schützen mich
großmutters
wollene socken

die weiße
reinheit ist
für den moment
nur für diesen
kurzen zu greifen
bald schon
werden unsere
spuren vergehen
wenn wir längst
schon wieder am
fenster stehen
und frühjahrsträume
reifen

© 2017, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

haiku No. 310

federweißes leicht
alltägliches abgedämpft
ein still auf der welt

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senryū No. 109

der stille lauschen
an des jungen jahres tür
wie es eltern tun

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oktobermorgen

mauern
tragen mäntel
aus rotem weinlaub
in pfützen spiegeln die
stadtlichter

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morgenseufzer

der mond inmitten seiner schafe
es war ein toller fensterblick
nur war es hinderlich dem schlafe
sie wünschte sich die nacht zurück

sie rieb die augen sich und dachte
dass besser sie bewundern könnte
was dieser mond so alles machte
verlegte er es aufs wochenende

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